Das Kirchengebäude

Kirchenansicht Straßenseite
Von 1905 bis 1983 stand am Hügelweg in Salzbergen die damals eigens für die reformierten Kinder aus Salzbergen errichtete Konfessionsschule, integriert war ein kleiner Gottesdienstraum.

Nach dem Ende des Krieges setzte auch in Salzbergen ein Strom ev. Flüchtlinge ein, die zwar in der Regel lutherisch waren, aber in der reformierten Kirche, bis zum Neubau der Markuskirche 1960, schwesterliche Aufnahme fanden.

Das Gebäude wurde im Zuge des staatlichen Schulwesens dann nur noch als Kirche genutzt, verfiel aber allmählich und konnte wegen der schlechten Bausubstanz nicht mehr renoviert werden.

So reifte Anfang der 80er Jahre der Entschluss, der kleinen reformierten Gemeinde – die damals zum Synodalverband Grafschaft Bentheim gehörte und von den Gemeinden Bentheim bzw. Ohne versorgt wurde – ein neues Gebäude zu errichten.

Kirchengebäude Rückansicht

Das Haus sollte funktionell gebaut werden und neben einem Gottesdienstraum, mit sichtbarem Mauerwerk, auch noch Gruppenräume zur Verfügung stellen. So ist der Kirchraum, der im Normalfall mit 75 Stühlen ausgerüstet ist, mittels einer Schiebetür durch einen Nebenraum erweiterbar, der sonst als Versammlungsraum für Sitzungen, Konfirmanden oder Seminare nutzbar sein sollte.

Gottesdienstraum in Rundform

Der Grundriss fußt auf einer rundlichen Form, die sich Richtung Chorraum oval verjüngt. Darüber erhebt sich ein Holzdach in Zeltform und soll ganz bewusst an die Nomadenzeit unserer Glaubensväter und Glaubensmütter erinnern. Es zeigt das Fundament unseres Glaubens, eher als Pilger in der Welt unterwegs zu sein, als denn als Sesshafte einen fest gemauerten Standpunkt zu besetzen.

Im Keller entstand ein kleiner Raum für Kinder- und Jugendarbeit. Eine Teeküche und sanitäre Räume runden das Zentrum ab.

In der Chorapsis steht das Lese- und Kanzelpult aus Bronze und der neue, 2019 in Nutzung genommene hölzerne Abendmahlstisch.

Abendmahlstisch

Auf dem Tisch liegend die aufgeschlagene Bibel, Kerzen und oftmals frische Blumen, sowie die nötigen Geräte bei den Abendmahlsfeiern im Jahr. Ein schlichtes Holzkreuz mit dem Wort "Gott ist die Liebe" hängt an der Stirnwand – sonst befindet sich kein schmückendes Beiwerk, weder Bilder noch Skulpturen, in der Kirche. Sie ist nach reformierter Auffassung schlicht gehalten, um die Sinne nicht vom Wesentlichen abzulenken: Der Zentrierung auf das ausgelegte Wort Gottes in Predigt, Lesung, Gebet, Bekenntnis, Liedern und Psalmen.

Für Taufen kommt unsere Taufschale zum Einsatz, eine "Eigenproduktion"  von Rebecca Flege. Die Schale ruht seit 2019 auf einem, aus einem Kirchbaumstamm gefertigtem Sockel.

Nebenraum

Außerdem können die Stühle im Bedarfsfall umgestellt bzw. ganz entfernt werden – dann wird gerade bei den Gottesdiensten zum Weltgebetstag oder zu den Kinderbibeltagen die Rundform als sehr bereichernd erlebt.

Im Jahr 2008 ergab sich die günstige Gelegenheit, das ursprünglich aufgestellte Harmonium durch eine Pfeifenorgel mit Pedalen zu ersetzen.

Taufbaum

In guter Tradition wurden die Namen der Täuflinge auf kleine Früchtchen geschrieben und an den Taufbaum gehängt, der als Geäst vorne im Kirchenraum stand.

In die Jahre gekommen und voller Frucht machte der alte Baum nun nicht mehr viel her. Ein neuen Taufbaum in neuer Gestalt musste her.

Familie Flegekonnte durch ihr künstlerisches Geschick Abhilfe schaffen und schuf diesen schönen taufbaum, der nun im Gottesdienstraum an der Rückwand hängt und nun mit den neuen Früchten der Gemeinde behängt wird.