Was ist die KONFIRMATION?

Im Zeitalter der Reformation wurden die katholischen Sakramente stark dezimiert und auf die rein biblisch begründeten reduziert. In diesem Umfeld war auch das katholische Firmsakrament im jugendlichen Alter abgeschafft worden. Um aber ein der passiven Kindertaufe nachfolgendes aktives Bekenntnis zu Kirche und Glaube zu installieren, fing der Straßburger Reformator Martin Bucer – ein Zeitgenosse Luthers – an, in seiner Gemeinde die Konfirmation einzuführen. Diese diente neben der religiösen Entwicklung v.a. auch zur Stärkung der Bildung. Merkwürdigerweise blieb die Konfirmation lange umstritten und erst im 19. Jh. hatte sie sich in allen evangelischen Landeskirchen durchgesetzt und etabliert.

Der Sinn der KONFIRMTION erschließt sich aus dem Wort selbst. Es kommt vom lateinischen confirmare mit der Bedeutung: bekräftigen, begründen: Die Jugendlichen im Alter von etwa 14 Jahren legen in der Konfirmation ein Bekenntnis zum eigenen Glauben und zur Kirche als Versammlung der Glaubenden ab, sprechen das Apostolische Glaubensbekenntnis selbst, das zu ihrer Taufe als Säugling ja von Eltern und Paten abgelegt wurde. So bekräftigen sie den ihnen überlieferten Glauben in der Öffentlichkeit der Gemeinde.


Dass daneben die Konfirmation auch als ein feierlich begangener Übergangsritus verstanden wird, die Jugendlichen also allmählich ins Erwachsenenleben vorrücken, mag für ihre unvermindert hohe Akzeptanz sprechen. Denn flächendeckend ist in den (westdeutschen) Landeskirchen eine teilweise mehr als 90%ige Teilnahme an den Kursen festzustellen.

Im Laufe der Zeit hat sich der Charakter und die Ausrichtung der Konfirmation stark geändert. Heute wird kaum noch ein hehres Bekenntnis der jungen Menschen gefordert, die damit „viel mehr glauben“ müssten als ihre eigenen Eltern. Auch Zeiträume, inhaltliche Schwerpunkte, Häufigkeit der Treffen oder andere gesellschaftlich-soziologische Aspekte stehen zur Disposition. Der Konfirmanden-Unterricht ist zu einem weiten Experimentierfeld geworden und dabei stets an die besondere kirchliche Situation einer Ortsgemeinde gekoppelt. Früher erlangte man mit der Konfirmation das Recht zur Abendmahlsteilnahme – heute beim verbreiteten Kinderabendmahl ist diese Zulassung längst aufgegeben.

Früher fand die Konfirmation am Palmsonntag statt: Der Ein- und Ausschulungstermin lag auf Ostern und dann begann beim damals üblichen Ausbildungsweg die Lehre mit 14 Jahren gleich nach Ostern – so war der Palmsonntag die letzte Möglichkeit, die Jugendlichen seitens der Kirche für das beginnende eigene Leben religös zu befähigen. Diese Zwänge sind längst vorbei und fast alle Kirchen haben den Konfirmationstermin von der Karwoche in die nachösterliche Zeit verlegt.